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DLG-Kolloquium 2023 "Regenerative Landwirtschaft": Jan Große-Kleimann

06.12.2023

Einen Erfahrungsbericht aus der Praxis steuert Jan Große-Kleimann vom Familienhof Große-Kleimann, einem konventionellen Schweinemast- und Ackerbaubetrieb im Münsterland, bei. Er plädiert für mehrdimensionale Lösungsansätze in der Bewirtschaftung. Diese bestehen nach seiner Auffassung in einer Behebung von Ursachen bestehender Probleme wie beispielsweise Erosion, statt einer bloßen Bekämpfung von Symptomen. Er betont zudem, dass die „Transformation im Kopf beginnt“ – und mit einem Loslassen etablierter Lehrsätze einhergeht. Auf seinem Hof setzt Große-Kleimann das Konzept der Regenerativen Landwirtschaft unter anderem in einem „Apfel-Agroforstsystem“ um. Darin würden der Getreideanbau und Obstbau miteinander kombiniert. Das Agroforstsystem erlaube dem Betrieb eine Diversifizierung in die Brotroggenvermarktung, da der Brotroggenanbau in das System integriert sei. Zudem würden wichtige Ökosystemleistungen erbracht: „Tiere, Vögel kommen durch die Vielfalt der Kulturen zurück“, so Große-Kleimann. Er verhehlte gleichzeitig nicht, dass die Transformation zur Regenerativen Landwirtschaft, oder auch vom „Landwirt zum Ökosystemwirt“, Arbeit, Geld und Geduld erfordere: Zentral, aber auch aufwendig, ist aus Große-Kleimanns Sicht die Kommunikation mit der Gesellschaft, die essentiell für die Wertschätzung und Kaufbereitschaft von Erzeugnissen aus Regenerativer Landwirtschaft sei. Der Familienhof Große-Kleimann habe dazu beispielsweise eine Pflanzaktion für die Apfelbaum-Alleen im eigenen Agroforst-System durchgeführt. Auch würden Erfolge im Bodenaufbau einige Jahre Zeit brauchen, bis sie sichtbar würden. Und schließlich müsse man es aushalten, „die Transformation zu finanzieren.“